Anfang Oktober wurden im Rahmen der jährlichen Fortbildung der italienischen Gesellschaft für Sportkardiologie (SIC Sport) in Rom auch die neuen Leitlinien und Kriterien zur Beurteilung der Eignung für Wettkampfsport (COCIS 2023) vorgestellt.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die allermeisten Nicht-Eignungen in der Sportmedizin durch eine kardiologische (Vor-) Erkrankung begründet sind, ist der interdisziplinäre Austausch und die Unterstützung durch die KollegInnen der Kardiologie von besonderer Wichtigkeit.
Es gibt Empfehlungen und Neuerungen, die den technischen Ablauf der Visiten ebenso betreffen, wie die weitere Abklärung im Falle von Auffälligkeiten.
Wenn auch weiterhin das EKG in Ruhe und unter Belastung die wichtige Basis zur Beurteilung der Eignung bilden, so werden zur weiteren Abklärung von Auffälligkeiten und Beschwerden immer häufiger nicht nur ein Herzultraschall oder ein 24 h EKG, sondern (wo indiziert) auch CT und MRT Untersuchungen des Herzens empfohlen.
In Summe wurde auch diesmal wieder auf die Vorbildfunktion des italienischen Modells des sportmedizinischen Screenings hingewiesen, die aber auch von großen Namen ihres Faches (etwa aus England und Griechenland) bestätigt wurde.
Der Kollege Dr. Neunhäuserer Daniel (aus dem Pustertal), der an der Universität Padova arbeitet und forscht, hat mit einem gleichermaßen informativen, inspirierenden und motivierenden Vortrag zur individuellen Verschreibung von Sport- und Bewegungsprogrammen (Sport auf Rezept) für PatientInnen unterschiedlicher Pathologien aufhorchen lassen.
Die kürzlich rechtlich anerkannten Fachkräfte der Sportwissenschaften (chinesiologo) werden dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Damit bestätigt sich das Modell der multidisziplinären Zusammenarbeit am AGON.
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